Riesige Kastanienbäume, ein rares Beispiel von einem Kastanienwald im Flachland, bilden
den Hintergrund dieser Villa aus dem XVIII. Jahrhundert, die vom Erbauer, dem Abt
Belloni, “Quiete di Mezzana” -Stille von Mezzana- benannt wurde, weil er hier seine
letzten Lebensjahre in Ruhe verbringen wollte. Von sanft-lieblichen Hügeln umgeben,
mit einem atemberaubendem Blick bis zum Hügel und Wallfahrtsort “San Luca”, ließ der
aus einer bolognesischen Adelsfamilie stammende Abt Belloni zwei angrenzende Hügel
ebnen und auf dieser Hochebene die Villa errichten. Die äußere Fassade der Villa ist
sehr schlicht gehalten, von eleganten Eisenbalkons umgeben und zeichnet sich durch
einen in der Mitte emporragenden Turm aus. Die Villa wurde dann von der exzentrischen
Opernsängerin Gardini Gerster erworben, die eine Gesangschule für Mädchen gründete,
die sich auf eine Karriere in der Welt der Lyrik vorbereiten wollten. Es wird erzählt,
dass die jungen Schülerinnen anstrengenden Gesangsproben ausgesetzt wurden, um die
Kraft der eigenen Stimme zu messen. Während Frau Gardini Gerster im Hauptgebäude blieb
wurden die Mädchen in ein anderes Gebäude geschickt, das sogenannte “Kaffeehäuschen”,
das einige hunderte von Metern entfernt war. Im Inneren, von der geräumigen Durchgangshalle
aus, öffnet sich eine große Treppe, von der man in die verschiedenen, auf zwei Etagen
verteilte Räume gelangt. Die Wände sind mit in Temperamalerei ausgeführten Dekorationen
verziert, die Szenen ländlichen Lebens darstellen. Heutzutage kann die Villa für festliche
Anlässe gemietet werden und am zweiten Monatssonntag in Oktober findet im Kastanienwald
das Kastanienfest der Edelkastanie aus den Hügeln um Bologna statt: mit Ständen, die
typische Produkte der Region anbieten, Volkstänzen und dem Verkauf von gerösteten
Kastanien.